Cloud Services haben sich in vielen Unternehmen längst etabliert – Cloud-Security-Tools nicht unbedingt. Um alle Funktionen und Vorteile der Public, Private oder Hybrid Cloud sicher nutzen zu können, brauchen Unternehmen spezialisierte Sicherheitslösungen. Eine Investition, die sich auch aus der Business-Perspektive lohnt.
Cloud is King, Cloud Security is Queen
Die gute Nachricht: Cloud Services sind inzwischen fester Bestandteil der Digitalisierungsstrategien deutscher Unternehmen. Wahrscheinlich sind auch Sie und Ihre Kolleg*Innen bereits in den Genuss typischer Vorteile wie Remote Work und Collaboration gekommen. Die ‘schlechte’ Nachricht: Mit der Verbreitung der Cloud geht auch eine große Verantwortung einher. Etwa für die Sicherheit der komplexer werdenden Infrastrukturen und die Zugänge zu Web, Services und Anwendungen in der Cloud. Wie jede Technologie birgt Cloud Computing auch Risiken. Der Mangel an Know-how und Cloud-Security-Tools begünstigen diese zusätzlich – ein gefundenes Fressen für Angreifer*Innen.
Zu den typischen Risiken für Cloud Security zählen:
- vergrößerte Angriffsfläche für Cyberkriminelle
- Mangel an Transparenz und Kontrolle bei As-a-Service-Modellen
- in CI/CD-Prozessen zu spät implementierte Sicherheitskontrollen
- lasches Berechtigungsmanagement und unpassende oder fehlerhafte Verschlüsselungsverfahren (3DES statt AES)
- Zusammenspiel der Sicherheitsinstrumente zwischen Cloud-Anbietern und geografisch verteilten Anwender*Innen
- Cloud-Compliance und -Governance in komplexen Multi-Cloud-Umgebungen
- fehlender Austausch zwischen IT und Management
Die IDC-Studie „Cybersecurity in Deutschland 2022“ (IDC-Studie: 60 Prozent der deutschen Organisationen haben oder erwarten einen akuten Security-Fachkräftemangel) lässt erahnen, dass die meisten Unternehmen bereits eine Sicherheitslösung nutzen oder erarbeiten: Nach der Umfrage ist Cloud Security aktuell die häufigste strategische Priorität der Befragten (36 %).
Was bedeutet Cloud Security überhaupt?
Cloud Security ist die Voraussetzung, um gehostete Dienste wie Software und Infrastrukturkomponenten wie Server und Speicher über das Internet sicher bereitstellen und nutzen zu können. Dazu gehören neben physischen Schutzvorkehrungen auch kontrollbasierte Richtlinien, die Infrastrukturen, Websites, Anwendungen und Daten schützen. Je mehr Anforderungen erfüllt sind, umso stärker ist die Sicherheitsbarriere.
Fundamentale Ansätze der Cloud Security sind zum Beispiel:
- Sicherheit im Rechenzentrum
- Zugriffskontrolle
- Prävention, Erkennung und Entschärfen von Bedrohungen
- Einhaltung der Compliance
- Cybersecurity-Richtlinien
- Mitarbeitersensibilisierung
Umsetzen lässt sich die Cloud Security mit cloudbasierten Cloud-Security-Tools über ein Software-as-a-Service-Modell (SaaS). Dafür kommen unterschiedliche Toolgruppen infrage.
Warum benötigen Unternehmen Tools für die Cloud Security?
Anbieter und Kunden teilen sich die Verantwortung der Cloud-Sicherheit. Selbst wenn Sie Ihre Daten und Anwendungen bei den führenden Providern speichern, liegt ein Großteil der Verantwortung immer noch bei Ihnen als Nutzer*In. Microsoft Azure, Amazon Web Services und Google Cloud Plattform sind zwar mit einigen nativen Schutzfunktionen ausgestattet. Vor Sicherheitsverstößen, Datenmissbrauch und Cyberattacken sollten Sie Ihre Systeme allerdings selbst schützen.
Im Modell der gemeinsamen Verantwortung sind drei Fälle zu unterscheiden:
- Immer Verantwortung des Anbieters: Schutz der Infrastruktur und Zugang zur Cloud-Hardware, auf der die Recheninstanzen liegen – inklusive Patchen und Konfiguration der Hardware
- Immer Verantwortung des Kunden: Identitäts- und Zugangsmanagement, Schutz der Cloud-Konten und -Daten vor unbefugtem Zugriff, Verschlüsselung und Einhalten der Compliance.
- Variable Verantwortung je nach Servicemodell: Schutz von Infrastructure/Platform/Software as a Service
Ohne cloudzentrierte Cloud-Security-Tools lassen sich Hybrid-Cloud-Landschaften nicht überblicken, geschweige denn schützen. Erst recht nicht in Zeiten von Remote Work, Bring-your-own-Device und Ransomware-Wellen. Zentralisierte Transparenz und granulare Kontrolle auf Basis von Sicherheitsrichtlinien bietet nur ein integrierter Stack an Sicherheitslösungen.
5 Gründe, warum sich ein Cloud-Security-Tool lohnt
- Datensicherheit: Neben Antivirussoftware, Zugriffskontrolle, Intrusion Prevention und Identitätsmanagement bieten gute Cloud-Security-Tools Cybersicherheitsprotokolle. Die Protokolle schützen sensible Unternehmensdaten und Transaktionen zwischen Servern und Usern.
- Compliance: Datengetriebene Security-Instrumente können Sichtbarkeit schaffen, Fehlkonfigurationen erkennen und Echtzeit-Warnungen ausgeben. Das vereinfacht den Compliance-Audit-Prozess sowie die kontinuierliche Compliance-Prüfung, egal ob in Cloud- oder Container-Umgebungen.
- Automatisierung: Moderne Plattformen können fehlendes IT-Personal ausgleichen, indem sie traditionell manuelle Sicherheitsprozesse automatisieren. Zum Beispiel Software-Updates oder Reaktionen auf Vorfälle.
- Reporting: Der Aufwand für manuelles Reporting entfällt. Mit dem richtigen Tool sind Compliance-Reportings schnell und fehlerfrei erstellt.
- Verfügbarkeit: Ein Cloud-Security-Tool kann Ausfallzeiten verhindern, indem es das Erkennen und Lösen von Problemen vereinfacht. So können Sie Ihre Geschäftsprozesse aufrechterhalten und Umsatzeinbußen vorbeugen.
Was Sie bei der Auswahl eines Cloud-Security-Tools berücksichtigen sollten
Ein zuverlässiger Wegweiser bei der Auswahl eines Cloud-Security-Tools ist der jährliche Gartner Hype Cycle für Cloud-Sicherheit. Gartner fasst darin die wichtigsten Technologien zur Umsetzung einer wirtschaftlichen und rechtssicheren Cloud-Strategie zusammen. Im Hype Cycle 2021[A1] benennt das Unternehmen vier Technologien als unverzichtbar.
Secure Access Service Edge (SASE)
SASE ermöglicht Zugangsmanagement basierend auf Geräte-Identitäten. Die Technologie vereint cloudnative Sicherheitstechnologien und kombiniert sie mit WAN-Funktionen für eine sichere Verbindung mit Cloud-Anwendungen und -Diensten. Kritische Netzwerksicherheitsdienste lassen sich mit SASE einfacher bereitstellen und betreiben, was die Agilität, Belastbarkeit und Sicherheit der Cloud-Umgebung erhöht. Plus: In Zukunft sollen dafür lediglich ein bis zwei Anbieter nötig sein.
Security Service Edge (SSE)
Als Teilbereich von SASE ermöglicht SSE einen sicheren Zugang zu Internet, Cloud-Diensten und privat gehosteten Anwendungen. Ein klarer Pluspunkt ist die Benutzerfreundlichkeit: Die Technologie konsolidiert Funktionen wie Cloud Access Security Broker und Zero Trust Network Access in einem Produkt und unterstützt Mitarbeitende standort- und zeitunabhängig.
SaaS Security Posture Management (SSPM)
SSPM sucht kontinuierlich nach Konfigurationsfehlern und bewertet das Sicherheitsrisiko cloudbasierter Software-as-a-Service (SaaS) in Echtzeit. Berichte helfen beim Optimieren der Konfiguration der nativen SaaS-Sicherheitseinstellungen und Verwalten von Zugriffsberechtigungen. Auch mit SSPM sind im Schnitt weniger Tools notwendig, um kritische Prozesse in der Cloud zu schützen.
Ø Tipp: SaaS-Daten schützen mit AppOmni
Mit Überwachungs- und Erkennungsfunktionen schützt AppOmni [A2] Ihre geschäftskritischen SaaS-Daten. Die Lösung schafft zentrale Transparenz über mehrere Clouds hinweg. Datenzugriffsmanagement und Sicherheitskontrollen lassen sich nahtlos in Ihre SaaS-Umgebung integrieren.
Cloud Native Application Protection Platforms (CNAPP)
CNAPP umfasst integrierte Security- und Compliance-Funktionen zum Schutz cloudnativer Anwendungen während des gesamten Lifecycles. Auch CNAPP-Tools begünstigen eine schnelle Entwicklung und einen schlanken, übersichtlichen Security-Stack: Sie konsolidieren zentrale Funktionen wie Cloud Security Posture Management, Container-Scanning und Infrastructure as Code Scanning.
Fazit: Mit der Cloud bleiben Start-ups flexibel
So sicher und fortgeschritten Cloud Computing auch ist – zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Security-Expertise sind unentbehrlich. Das passende Cloud-Security-Tool ist der Schlüssel für Unternehmen, die ihre Multi-Cloud-Umgebungen schützen und stabile Geschäftsprozesse sicherstellen wollen. Am besten funktioniert das, indem Sie und Ihr IT-Team proaktiv die neuesten Entwicklungen verfolgen. So sind Sie auf Veränderungen vorbereitet und können neue Ansätze wie SSPM oder CNAPP frühzeitig in Ihr Cloud-Security-Konzept integrieren. Sei es Datensicherheit, Compliance, Automatisierung oder besseres Reporting – Argumente gibt es schließlich zur Genüge.