Aus der Freizeit und der Arbeitswelt sind sie nicht mehr wegzudenken: die Cloud und SaaS. Durch Cloud Computing sind Software-as-a-Service (SaaS) und weitere Geschäftsmodelle ‚as a service‘ entstanden. Heute steht eine Vielzahl an cloudbasierten On-Demand-Lösungen zur Verfügung, die Ihren IT-Alltag vereinfachen können.

Grafik mit Icons für das Geschäftsmodell Software-as-a-Service (SaaS).
SaaS © iuriimotov / Adobe Stock

Die Cloud als Dienstleistung

Das Thema Software als Dienstleistung beschäftigte die IT-Welt schon in den 1960ern. Damals kursierte die Idee, Business-Anwendungen an einem zentralen Ort zu hosten. Mit der Verbreitung des Internets in den 90ern entstanden die ersten Dienstleister für Web-Anwendungen (Application Service Providers, kurz ASPs). Bei diesem Modell mussten Unternehmen zwar immer noch die Frontend-Software auf den eigenen Computern installieren, das Hosten und Verwalten übernahm jedoch der ASP-Provider. Durch die Weiterentwicklung des ASP-Modells zu Software-as-a-Service (SaaS) lassen sich inzwischen nahezu alle Computing-Ressourcen über die Cloud nutzen.

Was ist SaaS?

SaaS beziehungsweise Software-as-a-Service bezeichnet Anwendungen, die als Dienstleistung über das Internet angeboten werden. Dahinter steckt ein Lizenz- und Vertriebsmodell, bei dem IT-Anbieter Software als Service hosten und verwalten. In diesem Fall mieten Unternehmen die Lizenzen für die Softwarenutzung monatlich oder jährlich (statt sie zu kaufen). Zudem ist die Nutzung meist ohne Installation mit jedem internetfähigen Gerät möglich. Nutzer*Innen müssen die Mietsoftware lediglich über einen Webbrowser aufrufen und sich mit ihren Zugangsdaten anmelden.

Typische Einsatzbereiche für SaaS

Vor allem Productivity Software (wie Microsoft 365 oder Google Workspace) ist schon seit Jahren nach diesem Prinzip im Einsatz. Weitere beliebte Anwendungsfelder für SaaS-/On-Demand-Dienste aus der Cloud sind:

  • Unternehmenssoftware: E-Mail-Marketing, Projektmanagement, CRM, Finanz- und ERP-Systeme
  • Kollaboration und Produktivität: Online-Text- und Tabellenkalkulation, Online-Präsentation und Online-Projektmanagement
  • Kommunikation und Zusammenarbeit: Videokonferenz, Chat und Instant Messaging
  • Human Resources: Personalverwaltung, E-Recruiting sowie Lohn- und Gehaltsabrechnung
  • Marketing und Vertrieb: Content Management, Online-Marketing-Automatisierung, E-Commerce und Social-Media-Management
  • IT-Management: cloudbasierte Backups und Datensicherung, Netzwerküberwachung und IT-Service-Management
  • Bildung und E-Learning: Online-Kurse und Lernmanagement
  • Andere Branchen: Healthcare, Rechnungsstellung und Abrechnung, Hotelmanagement und viele mehr

Exkurs: Neue Geschäftsmodelle dank Cloud Computing

SaaS war nur der Anfang. Mit der Weiterentwicklung der Cloud-Technologien gehen etliche neue Chancen einher, die eines gemeinsam haben: den Vertrieb einer IT-Komponente oder eines ganzen Systems als technische Dienstleistung. Durch das Abonnement der Softwarelizenzen und die technisch-organisatorische Zusammenarbeit in solchen Projekten ist die As-a-Service-Welt eng mit den Geschäftsmodelltypen des Lizenz- und Projektgeschäfts verwandt. Wie im Lizenzgeschäft wird bei As-a-Service-Modellen eine standardisierte oder flexible IT-Plattform einer breiten Zielgruppe zur Nutzung angeboten. Allerdings erfolgen die Nutzung und Abrechnung zeit-, verbrauchs- oder transaktionsbasiert.

Da die Services über eine Netzwerkverbindung unabhängig von spezieller Hardware oder bestimmten Schnittstellen funktionieren, sind diese Geschäftsmodelle sowohl für Anbieter als auch Kunden wirtschaftlich attraktiv.

Ist SaaS dasselbe wie Cloud Computing?

Zwar stehen die Cloud und SaaS in enger Verbindung, per Definition ist SaaS jedoch nur ein Teilbereich des Cloud Computing. In der Cloud stehen IT-Infrastruktur, Rechenpower und Speicherressourcen zur Verfügung. Damit ist die Cloud die Voraussetzung für das Hosten von Software-Anwendungen auf Online-Plattformen. Durch Virtualisierung lassen sich diese Ressourcen schließlich über Schnittstellen und Protokolle flexibel nutzen – zum Beispiel als SaaS.

Was sind die Vorteile von Software-as-a-Service?

Eine IT-Umgebung, die auf Cloud- basierte Dienstleistungen setzt, kann sich aus technischer und wirtschaftlicher Sicht lohnen. Dies gilt vor allem dann, wenn Mitarbeiter*Innen aus verschiedenen Zeitzonen und Standorten zusammenarbeiten oder die IT-Infrastruktur flexibel mitwachsen soll.

Sieben wichtige Vorteile von SaaS:

  1. Flexibles Kostenmodell: Statt Anschaffungskosten und Pauschalbeträgen zahlen Unternehmen in der Regel nutzer- und bedarfsbasiert. Davon profitieren vor allem Unternehmen mit schwankendem Ressourcenbedarf.
  2. Hohe Skalierbarkeit: Da der Zugriff meist pro Nutzer*In und Monat erfolgt und Ressourcen flexibel nutzbar sind, zahlen Unternehmen nur für ihren tatsächlichen Bedarf. Steigen die Anforderungen Ihrer Projekte, buchen Sie einfach weitere Arbeitsplätze und Anwendungen hinzu.
  3. Remote-Zugriff: SaaS macht den Arbeitsplatz flexibel, denn die Services lassen sich von jedem vernetzten Endgerät aus aufrufen. Optimale Voraussetzungen für Unternehmen mit Homeoffice, Außendienst oder geringer Bürofläche.
  4. Schnelle Einführung: Verglichen mit On-Prem-Lösungen, für die Softwarepakete versendet und Lizenzen vergeben werden müssen, ist SaaS rasch einsatzbereit.
  5. Automatische Aktualisierung, Optimierung und Wartung: Der SaaS-Provider kümmert sich um alle nötigen Installationen, Lizenzen, Wartungen und Updates, sodass Sie stets mit der neuesten Version arbeiten.
  6. Hohe Sicherheitsstandards: Da alle Daten auf dem Cloud Server statt auf Firmenrechnern gespeichert sind, sinkt das Risiko von Datenverlust. Für die korrekte, DSGVO-konforme Datenverarbeitung ist allerdings nach wie vor der SaaS-Kunde verantwortlich.
  7. Entlastung der internen IT-Abteilung: Das Outsourcen zentraler IT-Systeme kann das Risiko und den Workload für die interne IT verringern. Win-Win: Ihnen bleibt mehr Zeit für das Entwickeln von Innovationen und neuen Technologien.

Tipp: Jedes Unternehmen hat andere Prioritäten, deshalb sind cloudbasierte Services nicht immer die sinnvollere Lösung. Prüfen Sie kritisch, welches Modell für welche Geschäftsprozesse infrage kommt.

Welche Services gibt es in der Cloud?

Da die Anforderungen von Unternehmen zu Unternehmen variieren, existieren unterschiedliche Geschäftsmodelle. SaaS bildet mit IaaS und PaaS eine der drei Hauptkategorien von Cloud Computing.

  • SaaS – Software-as-a-Service: Hosting von Web-Anwendungen wie E-Mail, Instant Messaging, Customer Relationship Management oder Security-Plattformen
  • IaaS – Infrastructure-as-a-Service: Bereitstellung eines virtuellen Rechenzentrums inklusive Hardware- und Software-Komponenten, Speicherplatz und mehr
  • PaaS – Platform-as-a-Service: Bereitstellung einer Entwicklungs- und Ausführungsumgebung aus der Cloud für Entwicklung, Betrieb und Verwaltung von Anwendungen
  • MSaaS – Managed-Software-as-a-Service: Unterstützung und Pflege von Web-Anwendungen durch externe IT-Expert*Innen
  • CaaS – Communication-as-a-Service: Bereitstellung von Kommunikationsdiensten, Video- und Webkonferenzen, VoIP Messaging
  • DaaS – Desktop-as-a-Service: Hosting einer virtuellen Desktop-Infrastruktur, wobei Kunden zwischen persistenten und nicht-persistenten Desktops wählen können
  • BaaS – Backup-as-a-Service: Datensicherung in der Cloud als Prävention vor Datenverlust, Ausfall oder Manipulation
  • DRaaS – Disaster-Recovery-as-a-Service: Notfallwiederherstellung von Daten und Applikationen in Katastrophenfällen
  • DBaaS – Database-as-a-Service: Bereitstellung einer virtuellen Datenbank, ohne diese selbst downloaden und installieren zu müssen
  • SECaaS – Security-as-a-Service: Verwaltung und Kontrolle der IT-Sicherheit durch die Nutzung cloudbasierter Cyber-Sicherheitsdienste eines Drittanbieters
  • XaaS – Anything-as-a-Service: Bereitstellung eines Stacks aus verschiedenen As-a-Service-Angeboten innerhalb eines flexiblen Nutzungsmodells

Ein Anwendungsbeispiel: SaaS Security Posture Management (SSPM) mit AppOmni

Sicherheitskonfigurationen ändern sich ständig. Damit steigt auch das Risiko von Datenschutzverletzungen in SaaS-Umgebungen. Gelingt es Ihnen zwischen Daily Business und Projekten, mit allen Veränderungen Schritt zu halten?
Die SaaS-Security-Plattform AppOmni schafft zentrale Transparenz und schützt sensible Geschäftsdaten durch Datenzugriffsmanagement und Sicherheitskontrollen, die sich nahtlos in jede SaaS-Umgebung fügen. Mit der SSPM Lösung von AppOmni können Sie Schnittstellen, Konfigurationen und Sicherheitskontrollen scannen und Ihre SaaS-Anwendungen auf Sicherheitsstandards oder Service Level Agreements prüfen.

Software aus der Cloud als Basis für agiles Unternehmenswachstum?

Von 50 Usern auf 100 und mehr? Neben zusätzlichen Accounts benötigen Unternehmen auf Wachstumskurs meist auch mehr Ressourcen in Form von Bandbreite, Rechenkapazität oder Speicher. An Kapazitätsengpässen oder langwierigen Implementierungen darf es nicht scheitern. Diese Bottlenecks vermeiden Sie mit On-Demand-Lösungen wie SaaS. Die Plattformen eignen sich für Organisationen jeder Größe, die ihr IT-Portfolio flexibel an ihren tatsächlichen Bedarf anpassen wollen.
Doch auch SaaS ist nicht ganz ohne Risiken. Zum einen lassen sich die Anwendungen nur mit schneller und konstanter Internetverbindung sinnvoll nutzen. Bei einer Downtime stehen die Geschäftsprozesse womöglich still. Im unwahrscheinlichen Fall, dass der SaaS-Anbieter seinen Dienst einstellt, sind die cloudbasierten Services nicht mehr nutzbar und alle Daten und Assets müssen umgezogen werden.
Immer wieder kommt auch die Frage nach der Sicherheit der Daten auf. Klar ist: Risiken wie Cyberangriffe oder Data Leakage gibt es auch in der Cloud. Die Sicherheitsvorkehrungen der Dienstleister sind jedoch extrem hoch und wesentlich besser als in vielen Unternehmen mit eigenen Servern im Keller.

Ausblick: SaaS und Cloud Computing verändern die Geschäftswelt

Ein Blick auf die wachsende Datenmenge, die benötigte Bandbreite und den Bedarf an leistungsfähigen Anwendungen lässt keinen Zweifel: In Zukunft werden SaaS und andere On-Demand-Services eine noch größere Rolle spielen. Betrugen die globalen Investitionen in SaaS im Jahr 2021 noch 146,3 Milliarden US-Dollar, liegen diese 2023 schon bei 195,21 Milliarden. Mit dem Software-Abo nehmen langfristige Partnerschaften mit spezialisierten Service-Anbietern weiter zu. Auch im Bereich der Cybersecurity. Um Herausforderungen wie die Datensicherheit zu bewältigen und mehr Transparenz zu gewinnen, sind immer mehr IT-Teams auf Security-Lösungsansätze wie AppOmni angewiesen.
Doch auch wenn sich der Trend zu SaaS fortsetzt: On-Prem-Systeme und klassische Lizenzmodelle bleiben fester Bestandteil der IT-Landschaft von Unternehmen. Welche Variante die bessere Wahl ist, können nur Sie entscheiden – mit Blick auf die Unternehmensziele und die Anforderungen Ihrer internen Prozesse.